Bildungs- und Lehraufgabe
Ausgehend von der geschichtlichen Entwicklung der Informatik als Teil technisch-wissenschaftlicher Entwicklungen einerseits und veränderter Anforderungen im Privat- und Wirtschaftsleben andererseits sollen die Schülerinnen und Schüler den gegenwärtigen Stand der Informatik, insbesondere ihre Denk- und Arbeitsweisen, die vielfältigen Möglichkeiten ihrer Anwendung sowie die Perspektiven ihrer möglichen Weiterentwicklung kennen lernen. In diesem Zusammenhang soll den Schülerinnen und Schülern auch die gesellschaftliche Dimension von Informations- und Kommunikationstechnologien verdeutlicht werden.
Eine wesentliche Aufgabe des Informatikunterrichts besteht darin, den Schülerinnen und Schülern informationstechnische Grundkenntnisse zu vermitteln, um sie zu befähigen, diese zur Lösung einer Problemstellung sicher und kritisch einzusetzen. Die Analyse realer Prozesse aus dem persönlichen Umfeld soll die Schülerinnen und Schüler die Struktur komplexer Systeme erkennen lassen.
Beiträge zu den Bildungsbereichen
Sprache und Kommunikation
Die Informatik trägt wesentlich zur Veränderung der Kommunikation bei und erfordert neue Denkstrukturen. Die vielfältigen Möglichkeiten der elektronischen Kommunikation ermöglichen einen Austausch über Grenzen hinweg und erleichtern die Begegnung mit anderen Kulturen. Die davon ausgehende Motivation, Fremdsprachenkenntnisse zu erwerben, wird durch die Verfügbarkeit aktueller fremdsprachlicher Informationen und das Fachvokabular verstärkt.
Mensch und Gesellschaft
Durch die Beschäftigung mit Informationstechnologien lernen die Schülerinnen und Schüler deren Auswirkungen, Möglichkeiten und Grenzen in der Arbeitswelt sowie im privaten Umfeld kennen. Die Verflochtenheit des Einzelnen in vielfältigen Formen der Gemeinschaft erfordert einen verantwortungsvollen Umgang mit Informationstechnologien.
Natur und Technik
Durch Modellbildung, Formalisierung und Abstraktion leistet die Informatik einen wesentlichen Beitrag zur Auseinandersetzung mit Natur und Technik und führt zu einer verbesserten Entscheidungs- und Handlungskompetenz.
Kreativität und Gestaltung
Der Umgang mit Informationstechnologie gibt den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, selbst Gestaltungserfahrungen zu machen. Sinnliche Wahrnehmungen ermöglichen Zugänge zu kognitiven Erkenntnissen.
Gesundheit und Bewegung
Die Verantwortung für den eigenen Körper erfordert bei der Arbeit am Computer gezielte Bewegung als Ausgleich. Die Bedeutung eines ergonomisch gestalteten Arbeitsplatzes stellt einen unmittelbaren Praxisbezug dar.
Didaktische Grundsätze
Die Schülerinnen und Schüler sollen vor allem durch praktisches Arbeiten am Computer mit dem Lehrstoff vertraut gemacht werden. Alle Themen sind integrative Bestandteile des Informatikunterrichts; sie sollen nicht in sukzessiver Abfolge, sondern in vernetzter Form unterrichtet werden.
Der Unterricht soll so abgewickelt werden, dass meist vorhandene Wissensunterschiede sowie divergierende Arbeitsgeschwindigkeiten möglichst nivelliert werden können.
Dem ist dadurch Rechnung zu tragen, dass der Unterrichtsinhalt in kleine Intervalle eingeteilt wird – erst wenn jedes Intervall von allen Schülerinnen und Schülern erarbeitet wurde, wird weitergearbeitet.
Nachdem Grundlagen erklärt wurden, soll die Möglichkeit des selbstständigen Suchens, Forschens und Entdeckens gewährt werden. Die selbstständige Informationsbeschaffung (HELP-Files, Internet) soll vor allem ab der sechsten Klasse massiv gefördert werden.
Auf ordentliche Dokumentation – vor allem durch Ausdruck der erarbeiteten Dokumente, Tabellen etc – versehen mit möglich umfangreichen Kommentaren soll besonderer Wert gelegt werden.
Der Unterricht soll durch moderne Lern- und Sozialformen auch das Lernen im sozialen und emotionalen Bereich fördern. In diesem Zusammenhang soll der Projektarbeit zur Förderung des selbstständigen Wissenserwerbs besondere Bedeutung beigemessen werden. Durch Teamarbeit werden soziale Kompetenzen, Kooperation sowie organisatorische Fähigkeiten gefördert.
Zur Motivation und zur Sicherung des Unterrichtsertrags sind den Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten anzubieten, ihr Wissen zu präsentieren, sich der Kritik anderer zu stellen und ihre Arbeit zu argumentieren.
Schularbeiten
6.Klasse: 2 einstündige pro Semester
7.Klasse: 3 einstündige und 1 zweistündige
8.Klasse: 1 zweistündige und 1 dreistündige
Lehrstoff
5. Klasse (3 Wochenstunden)
Betriebssystem
- Aufgaben, Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten eines Betriebssystems kennen lernen
- Sicherer Umgang mit einem Betriebssystem als Anwender
- Wissen um die Notwendigkeit der Datensicherung
Hardware
- Kenntnisse der Komponenten eines Computersystems und der Peripheriegeräte erwerben
- Leistungsmerkmaleeines Computers beurteilen
- Elemente der Datenkommunikation kennen
- Geschichte und Entwicklung des Computers mit Ausblick auf aktuelle Entwicklungen
Anwendungssoftware
- Einführung in die Bedienung und Anwendung gängiger Anwendungssoftware im Office-Bereich
- Grundlagen der Bearbeitung audio-visueller Medien mit dem Schwerpunkt auf Bildbearbeitung
- Grundkenntnisse in HTML, um einfache Webseiten zu erstellen
Humanwissenschaftliche Aspekte
- Auswirkungen des Computereinsatzes auf das soziale Umfeld des Menschen diskutieren
- Ergonomische Gestaltung eines Computerarbeitsplatzes
5. und 6. Klasse
Gesicherte Kenntnisse und Fertigkeiten zu den ECDL-Modulen
6. Klasse (5 Wochenstunden)
Betriebssystem
- Vertiefung und Aktualisierung der bereits erworbenen Kenntnisse im Bereich des optimalen Einsatzes des jeweiligen Betriebssystems
- Erfassen der Besonderheiten und bestmögliche Anpassung der Systemsoftware an die Hardwaregegebenheiten
- Arten und Aufgaben eines Betriebssystems
- Datensicherung und Datensicherheit: verschiedene Backupstrategien kennen lernen
Hardware
- Verständnis und Wissen um Hardwarekomponenten und aktuelle Entwicklungen
- Verstehen des Zusammenwirkens der einzelnen Computerbauteile
Anwendungssoftware
- Erweiterte und vertiefte Kenntnisse über die Anwendungsmöglichkeiten von aktueller Software erwerben
- Gestalten von statischen Webseiten
- Vertiefende Kenntnisse in der Bearbeitung audio-visueller Medien
- Einführung in relationale Datenbanken
Programmierung
- Die Schülerinnen und Schüler sollen mit folgenden Elementen vertraut werden:Programmierumgebung, Elementen und Objekten einer höheren Programmiersprache für Windows-Anwendungen, Standardkomponenten, Variablen, grundlegende Datentypen, Kontrollstrukturen, Umsetzung des EVA-Prinzips, Umgang mit Prozeduren und Funktionen, Programmdokumentation, Debuggen, Softwareentwicklungszyklus, Phasen der Problemlösung und Problemlösestrategien
- Erlernen der Algorithmik und grundlegendes Erfassen der Notwendigkeit bestimmter Ablaufstrukturen
Logische und mathematische Grundlagen
- Zahlensysteme
- Datendarstellung und deren Bedeutung
Humanwissenschaftliche und rechtliche Aspekte
- Erkennen der sozialen und ökonomischen Aspekte des Computereinsatzes
- Wissen um die Notwendigkeit des Datenschutzes
6. und 7. Klasse
Advanced ECDL
7. Klasse (4 Wochenstunden)
Betriebssystem
- Fähigkeit, die Eigenschaften unterschiedlicher Betriebssysteme zu beurteilen
Hardware
- Grundlegende Kenntnisse, Prinzipien, Strukturen und Komponenten von Netzwerken
- Verständnis und Wissen über die aktuelle Entwicklung im Hardwarebereich
Anwendungssoftware
- Verstärken der Fähigkeit, aktuelle Software als Werkzeug zur Lösung komplexer Aufgaben einzusetzen
- Vertiefende Kenntnisse mit verschiedenen Präsentationstechniken
- Design und Realisierung relationaler Datenbanken
- Dynamische Webseiten erstellen
Programmierung
- Lösung komplexer Probleme durch Einsatz der erworbenen Programmierkenntnisse
- Aufbau eines EDV-Pflichtenheftes kennen lernen
- Verstehen komplexer Datenstrukturen
Humanwissenschaftliche und rechtliche Aspekte
- Kenntnisse über die Einsatzmöglichkeiten der EDV in Alltag, Industrie und Forschung
- Veranschaulichung EDV-unterstützter Abläufe in Industrie und Forschung an Hand von Beispielen
- Einführung in die rechtlichen Grundlagen des Datenschutzes
8. Klasse (3 Wochenstunden)
Betriebssystem
- Computer warten
- Netzwerksicherheit im LAN und Internet
Hardware
- Vertiefung, Aktualisierung und Vernetzung aller bisher erworbenen Kenntnisse
Anwendungssoftware
- Stärkung der Fähigkeit, aktuelle Software als Werkzeug zur Lösung komplexer Aufgaben in unterschiedlichen Bereichen einzusetzen
- Vertiefendes Verständnis für Layout-Gestaltung
- Relationale Datenbanken
- Dynamische Webseiten gestalten
- Desktoppublishing kennen lernen und umsetzen
- Eine Broschüre gestalten
Programmierung
- Lösungen für umfassende Probleme durch Einsatz der erworbenen Programmierkenntnisse in aktuellen Anwendungsbereichen entwickeln